A Dream of Scotland: „Cigar Malt“

Das Brühler Whiskyhaus hat seinen ersten „Cigar Malt“ abgefüllt, einen 14 jährigen Speysider aus einem Oloroso Sherry Fass.

Marco Bonn und sein Brühler Whiskyhaus feiern bald 10jähriges Jubiläum. Zur Premiere des neuen, moderneren Internetauftritts, vor allem aber des rundum erneuertem Shopsystems, gab es direkt auch zwei neue, hauseigene Abfüllungen aus der „A Dream of Scotland“-Reihe. Passend zur fünften Jahreszeit erschien der „Carnival“, ein 14 jähriger, leicht getorfter BenRiach aus einem Refill Sherry Hogshead, sowie ein „Cigar Malt“, der ebenfalls 14 Jahre reifen durfte, allerdings in einem Oloroso Sherryfass. Passt ganz gut, schließlich hat das Whiskyhaus in jüngster Vergangenheit sein Angebot an Zigarren erheblich ausgeweitet. Auf den „Cigar Malt“ fiel sodann auch meine Wahl, auch wenn ich kein Zigarrenraucher bin.

Limitiert auf 342 Flaschen, mit 53,1% vol. abgefüllt und wie immer bei den „A Dream of Scotland-„-Qualitäten, selbstverständlich nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Der Name der Brennerei ist nicht bekannt, in diesem Fall also „Secret Speyside“ (nein, ein Macallan wird es nicht sein…).

A Dream of Scotland „Cigar Malt“

Tasting Notes

Eine intensive würzige Note strömt aus dem Glas. Liebstöckel (Maggikraut) dominiert zu Beginn das Bouquet, so dass es sich durchaus empfiehlt, diesen Single Malt wenigstens eine halbe Stunde atmen zu lassen, um ihm weitere Aromen zu entlocken. Der geduldige Genießer wird mit Noten von süßem Pfeifentabak, Leder und Dörrobst belohnt, allen voran Rosinen und getrocknete Aprikosen (freilich nicht die geschwefelten). Es folgen der Duft von Gewürzkuchen, Pflaumenmus und herb-süßlichem Rübenkraut, begleitet von Schokolade, Kaffee und einem Hauch Zimt sowie subtilen, nussigen Aromen (Haselnuss, Walnuss).

Vollmundiger, öliger Antritt am Gaumen. Die Süße getrockneter Feigen, Datteln und Pflaumen breitet sich aus. Speichelfluss setzt ein, dazu herrlich voluminös. Da ich weiß, dass auch Marco Bonn es nicht allzu trocken mag, vertraue ich seinen Abfüllungen und werde auch hier nicht enttäuscht. Nur eine leichte, sehr angenehme Trockenheit bildet sich aus. Stattdessen heften sich die trockenen Früchte an den Gaumen. Der lange Nachklang mündet in Vollmilchschokolade, einem frisch aufgebrühtem Espresso, Feigenmus, süßlichem Tabak und einer würzigen Süßholznote.

Fazit

Zwar vermag ich nicht zu beurteilen, ob der „Cigar Malt“ nun besonders gut zu einer Zigarre passt, aber das ist mir letztlich auch egal. Es handelt sich schlichtweg um einen ganz hervorragenden Single Malt mit einer Symphonie aus würzigen Oloroso-Sherrynoten, trockenen Früchten, Schokoladen- und Kaffeearomen. Spannendes Bouquet aus würzig, fruchtig-süßliche Aromen und dazu ein langer, nur dezent trockener Nachklang.

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